Auflösung und Antworten


(50)  s'Chalb mache spasshaftes Unterhalten    Beispiel: Dr Heinz macht immer s'Chalb. Sinngemäss: Heinz macht immer witzige Sprüche und unterhält uns.

 

Bitte beachten: bei Vor- und Nachnamen, sowie bei 'Familie' benutzen wir IMMER den entsprechenden Artikel:

- d'Laura  = Laura  (die Laura)   Dativ: I ha dr Laura Blueme brocht (Ich habe Laura Blumen gebracht) - I ha mit dr Laura abgemacht.   Akk.: I ha d'Laura scho lang nümm gseh (Ich habe Laura schon lange nicht mehr gesehen).

- dr Herr Tschopp  = Herr Tschopp    Dativ: I ha em Herr Tschopp d'IIchöif gmacht (Ich habe Herrn Tschopp den Einkauf erledigt) - I ha mit em Herr Tschopp telifoniert (Ich habe mit Herrn Tschopp telefoniert)   Akk: I ha dr Herr Tschopp scho lang nümm gseh.

- d'Familie Siegenthaler = Familie Siegenthaler  Dativ: I ha dr Familie Siegenthaler e Chueche brocht (Ich hab der Familie Siegenthaler einen Kuchen gebracht)   Akk.: I ha d'Familie S. scho lang nümm gseh (Ich habe Familie S. schon lange nicht mehr gesehen)

 

Und das war's für den Moment zum 50. Post! Niemand liest so viel ;-)


(49)  Bauele (f., sg.) =  die Baumwolle   Beispiel: Dis T-Shirt isch us Bauele. Dein T-Shirt ist aus Baumwolle.


(48)  schnöigge    =  je nach Kontext heisst es  durchwühlen, stöbern, von etwas naschen       

 

Konjugation: i schnöigge  -  du schnöiggisch  -  är/si/äs schnöigget     Plural: mir schnöigge  -  dir schnöigget  - sie/Si schnöigge       Partizip: gschnöigget

 

Beispiele:

- I ha Schoggi gschnöigget = Ich habe Schokolade genascht

- I ha echli im Buech gschnöigget = Ich habe dein bisschen im Buch gelesen (nur oberflächlich)

- Mir hei echli im Laade umeschnöigget = Wir haben im Geschäft etwas herumgestöbert.


(47)  chüng-gele   =  unbeholfenes oder unkoordiniertes Improvisieren         

Aussprache: nach dem -ng (sog.Digraph) sagt man nochmals ein g, oben mit einem - gekennzeichnet

!! Nicht jeder Dialekt spricht es so aus. Manchmal entfällt das zweite g auch.

 

Beispiel: Was chüngelisch wieder?  = Was machst du denn wieder? [Unverständnis, warum?, macht keine Sinn]


(46)  chrose   =  krachen, knacken, knirschen          Beispiel: Mis Chnöi chroset = mein Knie knirscht


(45)  Es isch glii zäh ab föifi =   Es ist bald 10 Minuten nach 5 (17) Uhr.

 

Die Stunde wird so gebildet:  Zahl - i    vieri, föifi, sächsi, sibni, achti, nüni, zähni, elfi, zwölfi     Die Uhrzeit 1 (13h), 2 (14h)  und 3 (15h) wird ohne Schluss-i gebildet.  Bsp: Mir träffe-n-öis am zwöi.

 

Zahlen: frag deine Arbeitskolleg*innen, wie sie in deiner Region ausgesprochen werden


(44)  zäh   =  10          zäch  = zäh (Adjektiv)  Beispiel: zächs Fleisch = zähes Fleisch

 

Zahlen: frag deine Arbeitskolleg*innen, wie es in deiner Region ausgesprochen wird.


(43)  I bi go schaffe   =  ich ging arbeiten           I bi gschafft = ich bin geschafft = ich bin erschöpft

 

Wer heute noch mehr wissen will ;-)

Wörtlich: Ich bin arbeiten gegangen. Wie schon unter Nummer 16, 28   und 41 erwähnt, benutzen wir das "go" manchmal  als Futur (I go go schaffe) oder um das im Deutschen nicht vorhanden 'continuous' analog im Englischen "I am going" auszudrücken. In diesem Beispiel ist das go allerdings einfach die Form von gegangen.

 

Konjugiert wird wie im Deutschen das Verb SEIN : i bi go schaffe  - du bisch go schaffe  - är/si/äs isch go schaffe    mir si go schaffe - dir sitt go schaffe  - si/Si go schaffe.    Frage: Bini go schaffe?  Bisch du go schaffe?  Isch si go schaffe? Simmir go schaffe? Sitt dir go schaffe?   Si si go schaffe?


(42)  aafoo    (trennbares Verb)   =  anfangen, beginnen

Aussprache: Betonung auf der ersten Silbe

Hier eine Dialektvariante des Präsens:   e foo aa - du foosch aa  - är/si/äs foot aa    mir föi aa - dir föit aa - si/Si föi aa.    Partizip: aagfange

Ja,  ich höre es. Berner, Basler, Zürcher, Walliser, Bünder, Schwyzer, Schaffhauser (und alle *innen)  UND UND UND werden sagen: aber bei uns sagt man das gaaaanz anders. Maybe English is easier?


(41)  Wie schon erwähnt, Schweizerdeutsch ist eine simple, meist nur gesprochene Sprache. Du musst zum Beispiel kein Präteritum lernen, sondern nur das Perfekt!

Für zwei oft benutzt Verben haben wir uns etwas speziell Einfaches ausgedacht.

gesehen: gse    Bsp: I ha mini Eltere scho lang nümm gse. Ich habe meine Eltern schon lange nicht mehr gesehen.

gewesen: gsi   Bsp: I bi scho lang nümm imene Restaurant gsi. Ich bin schon lange nicht mehr in einem Restaurant gewesen.  (DE würde man sagen: Ich war schon lange nicht mehr ...)


(40)  nieneh = nirgends, nirgendwo     (Adverb, also unveränderlich)

Aussprache: die erste Silbe wird etwas stärker betont   Beispiel: I ha di nieneh gseh. Ich habe dich nirgends gesehen.


(39) Es gibt viele Arten, "manchmal" zu sagen: mängisch, mängmool (BS), mängmaal (BE), ame, amme (BS), amigs.

Wieder einmal ein guter Vorwand, deine Schweizer*innen zu fragen.


(38)  es Gnosch (n.)   ein Durcheinander, ein Wirrwarr, eine Unordnung

 

"es Gnosch" bezieht sich zum Beispiel auf einen Wollknäuel, ebenso wie auf eine emotionale Sache

Beispiele:  es Gnosch ha, es Gnosch mache, hesch es Gnosch? Mach kes Gnosch!


(37)  abligge    (trennbares Verb)   sich hinlegen

Konjugation: e ligge-n-ab  -  du liggsch ab  -  är/si/äs liggt ab    Plural: mir ligge-n-ab  -  dir ligget ab -  sie/Si ligge-n-ab   Das "n" wie üblich als Bindekonsonant zwischen zwei Vokalen (einfachere Aussprache)

Partizip: abglääge    Beispiel: i bi abglääge   Perfektbildung mit "sein" nicht "haben" !  Deutsch: ich habe mich hingelegt

 

Umgangssprachlich hat es auch eine andere Bedeutung: "Ich lig ab!"  "Do ligsch ab!"  = Das ist enorm, Ich kann es nicht glauben, das ist ja wahnsinnig.


(36)  zmörgele   =   gemütlich Frühstück essen    das Frühstück = s'Zmorge (n.)

Konjugation: i zmörgele - du zmörgelisch - är/si/äs zmörgelet    Plural: mir zmörgele - dir zmörgelet - sie/Si zmörgele

Partizip: zmörgelet    Das Partizip-g- am Wortanfang fällt weg, die Aussprache ist zu schwierig. Oder probier mal gzmörgelet zu sagen. Also ich kann das nicht!

Beispiel: I ha geschter mit mim Schatz zmörgelet  (ich habe gestern mit meinem Liebling gemütlich gefrühstückt)


(35)  schaffe    Wir sagen NIE "arbeiten" sondern immer schaffe.

Konjugation: e schaffe - du schaffsch - är/si/äs schafft    Plural: mir schaffe  -  dir schaffet  -  sie/Si schaffe

Partizip: gschafft     Beispiel: I ha geschter z'vill gschafft  (ich habe gestern zu viel gearbeitet)


(34)  Münztee   Leider nichts mit Geld (Münzen) zu tun, sondern: das ist ein Pfefferminztee ;-)


(32)  Ja, es tut der Autorin UNHEIMLICH leid,  aber es gibt eine Unmenge an Wörtern, die regional verschieden sind, und essen bedeuten: mampfe, habere, spachtle, fuetere (=füttern) frässe (=fressen), ine-biige ("hineinbeigen"), lockerer: ine-rüere (hineinwerfen). Wieder mal so ein Moment, in dem du deine Schweizer Kolleg*innen fragen kannst, was sie in welcher Situation sagen. E Guete!


(31)  Frise   umgangssprachlicher Begriff für Frisur   Beispiel: Du hesch e cooli Frise. Du hast eine coole Frisur.


(30)  Hesch mir es Pfäschterli?   Übersetzung: Hast du mir ein Heftpflaster?


(29)  gliich = egal    Übersetzung: Das ist mir egal.   Das isch  (das ist) wird manchmal auf dasch verkürzt.


(28)  poschte = einkaufen    Übersetzung: Gehst du heute einkaufen?


(27)  ferusse = draussen    Übersetzung: Bist du heute draussen oder bleibst du drinnen [im Haus, in der Wohnung] ?


(26)  nöime = irgendwo


(25)  öppe = ungefähr     Beispiel:  I ha öppe 8 Schtund gschlofe. Ich habe ungefähr 8 Stunden geschlafen.


(24)  jufle = hetzen, eilen    Beispiel: "Nume nid jufle" = immer mit der Ruhe


(23)  manchmal : albe, aube, amigs, mängisch, mängmool, mängmou     Frage deine Arbeitskolleg*innen, was in deiner Region am häufigsten gesagt wird.


(21)  Chnödli = Knöchel (am Finger oder Fuss).  Der Satz - den man im Pflegealltag viel hört - heisst also: meine Knöchel tun mir weh.


(20)  Beiz  = Kneipe, Restaurant    Eine Beiz ist ein gemütliches Restaurant mit 'normaler' Speisekarte, bezeichnet also zum Beispiel kein 5*-Restaurant. Ich weiss, auch ein 5*-Restaurant kann gemütlich sein, aber vielleicht für das Portemonnaie weniger ;-)


(19)  allpott (BS/BL) , aubot (BE/SO)


(14)  Härdöpfel (BS/BL) , Härdöpfu (BE), Häbi oder Guml  - am besten die Arbeitskolleg*innen fragen, wie in deiner Region, diese Knolle (=kein Gemüse!) in deiner Region heisst.


(13)  Messbecher   werden in der Pflege oft benutzt. Und zu Hause auch beim Kochen und Backen


(9)  uufgstellt   = gute Laune haben, glücklich sein


(8)  gäbig ist ein Adjektiv und hat verschiedene Bedeutungen: handlich, bequem, angenehm, praktisch, umgänglich. Es ist also ein sehr positives Wort ;-)


(7)  briegge (BS), brüele, gränne, gräine, hüüle = alle bedeuten weinen. Es gibt kein modifiziertes, schweizerdeutsches "weine". 

Verben allgemein: das Schluss -n wird jeweils weggelassen.  zB kochen = choche, trinken = trinke, warten = warte


(6)  Stutz = anderes, oft benutztes Wort für Hügel. Es heisst aber auch Geld ;-)  Hesch mr echli Stutz?
Das wird eher unter Kolleg*innen benutzt (Umgangssprache), nicht unbedingt in einer geschäftlichen Situation


(5)  zügle = von einer Wohnung (von einem Haus) zur einer neuen umziehen


(4)  nomoll = nochmals      ZRH/Ostschweiz: namal     BE/SO: nomou


(3)   Wir sagen diesem Stück Geld e Fünfliiber  (Region BL/BS)    ZH: Föifliiber     BE: Füfliiber

Am besten eine/n Schweizer*in fragen. Also, diese Tage wenn nötig natürlich über digitale Medien.


(2)   Es Luusmeitli oder e Luusbueb ist ein witziges, schlaues und zu Streichen aufgelegtes Kind. Im Bild die bekannte Figur "Pippi Langstrumpf". Falls die Kinder etwas aus den 70-er Jahren sehen wollen, man findet auf YouTube alle Folgen.   Pippi Langstrumpf


(1)   Namika "Lieblingsmensch"    5 Wörter kommen nicht vor: Flugzeug, Deutschland, gelb, Fahrrad, Quadrat